Bibliothek_streifen1

Über mich

Portrait_website

Mein Beweggrund ist die Lust am Schreiben ohne Ziel...

Am Totenbett möchte ich auf gar keinen Fall sagen müssen: “ Mensch, war ich blöd!”

Ich wurde am 5. März 1958 geboren. Angeblich kam ich ziemlich eilig zur Welt, was sich aber nicht ausreichend auf meine Auffassungsgabe ausgewirkt haben dürfte. Dennoch absolvierte ich mühevoll aber rechtzeitig mit achtzehn Jahren die Schulzeit im Gymnasium Zell am See und ging dann in die weite Welt. Erste Station war Salzburg und das österreichische Bundesheer, das mich für den Ernstfall ausbilden wollte. Nun, ich glaube weder an den Ernstfall noch an meine Ausbildung, die diesen in irgendeiner Weise zum Guten verändern könnte.

Meine Weiterbildung an ein paar Universitäten begann also in Salzburg noch während des Bundesheers, wo ich als Zauberer auftrat. Ja, beim Bundesheer! Die universitäre Ausbildung litt ein wenig unter der Tatsache, dass ich des Lesens meines Inskriptionsverzeichnisses nicht wirklich mächtig war und so als Erstsemestriger im Seminar für Dissertanten  landete. Damals vermutete ich, dass mir offensichtlich sogar die Kunstgeschichte zu schwierig war, wenn ein Erstsemestriger schon so viel wissen musste, und wollte bereits wieder aufgeben. Ich beschloss jedoch, noch weiter in die Welt hinaus zu gehen, nämlich nach Wien. Dort waren das Lesen des Inskriptionsverzeichnisses und das Studium der Kunstgeschichte deutlich einfacher, obschon ich auch da die erste Prüfung verhaute. Meine Kollegen hatten gesagt, beim Heinz musst nix lernen. Sag du bist im ersten Semester und schon bist durch! War ich aber nicht. Ich hatte die Salome mit der Judith verwechselt und war spornstreichs draußen. Nicht einmal von Ikonografie haben´s eine Ahnung. Soll ich ihnen ein Nicht-genügend ins Zeugnis schreiben oder wollen´s lieber gar keins? Meine Auffassungsgabe hatte sich deutlich verbessert und ich wusste sofort, er meinte mit dem Lieber-gar-keins-wollen das Zeugnis und keinesfalls das Nicht-genügend. Das war aber letztlich das einzige Zeugnis, das ich nicht erhalten habe, und ich promovierte mit Auszeichnung zehn Jahre später in Kunstgeschichte / Psychologie / Philosophie an der Universität Innsbruck, wohin ich aufgrund libidinöser Verwicklungen ans andere Ende Österreichs geflohen bin. War also doch nicht so schwierig, das mit dem Studium.

Ich bin verheiratet mit Katharina und das hab ich, wie sich´s gehört, nach dem Studium erledigt. Ich machte ihr am Innrain in Innsbruck auf Höhe Löwenhaus (logischerweise ein Gasthaus!) im Auto einen romantischen Antrag: “Eigentlich könnten wir das g´schlamperte Verhältnis auch legalisieren!” Sie hat mir dann aber trotzdem drei Kinder geboren: Sarah, Simon und Sidonie. Alle drei leben in Wien. Als ob das die Dinge einfacher machen würde. Abgesehen von der Entfernung, die mit 300 Kilometern zu Buche schlägt, habe ich an meinen Kindern nichts auszusetzen und sie haben mir auch niemals Anlass zu ernster Sorge gegeben. Als ich ihnen allen dreien diesen Mangel an ernsthafter Sorge in einem Rund-sms bekannt habe, kamen die für sie typischen Antworten zurück. Sarah, die Älteste, postwendend: “Das war mir klar!” Unsere Jüngste, Sidonie, nach ein paar Stunden: “Wie komm ich zu der Ehre?” Der Mittlere, Simon, ist mir bis heute noch die Antwort schuldig.

Seit 1987 betreiben wir eine Galerie in Salzburg, und davon leben wir auch. Als Autor kann ich mit täglich einen Espresso leisten. Ich möchte hier und heute jedem anbieten, mich zu duzen, denn als Autor fühle ich mich meinen Lesern sehr verbunden. Auf diese Weise bekomme ich auch ohne facebook viele Freunde. (Für nur ganz wenige Menschen gilt das alles nicht, aber die lesen auch nicht meine Bücher.)
Wer das Du jedoch nicht möchte, der spricht mich - seiner Gewohnheit nach - per Sie an und ich werde ihn meinerseits ebenfalls siezen. Wenn Sie allerdings bei mir in der Galerie ein Bild kaufen, könnte das zum Problem werden, denn dort siezt man mich üblicherweise und ich sieze zurück. Wenn Sie allerdings Buch UND Bild kaufen, geb ich dir ein Daumen-hoch ganz ohne facebook oder Zuckerberg.

Apropos facebook: Ich glaube nicht, dass sich das Internet oder facebook noch durchsetzen werden ...

TyrannischeMuse

Paul Flora
“Eine tyrannische Muse hält ihren Dichter gefangen”
Federzeichnung, 1984

BlinderDichterVonMuseGeführt

Paul Flora
“Blinder Dichter, von rätselhafter Muse geführt””
Federzeichnung, 1976

Alle Copyrights und für den Inhalt verantwortlich: Dr. Thomas Seywald